Geschichte des Heimatbundes Wiedensahl

Am 28.12.1976 wurde die Arbeitsgruppe Wiedensahl im Heimatbund Niedersachsen e.V. gegründet und 1982 unter Leitung von Oswald Klose das Museum im „Alten Pfarrhaus“ eröffnet. Der „Heimatbund Wiedensahl e.V.“ entstand in 2012 zusätzlich zur „Arbeitsgruppe im Heimatbund Niedersachsen e.V.“, die ihr 50-jähriges Jubiläum im Jahr 2026 hat.

 

Gründung der Arbeitsgruppe Wiedensahl im Heimatbund Niedersachsen e.V.

Dreißig Einwohner, unter Ihnen auch eine Handvoll junger Leute, wollten energisch den Ausbau eines Heimatmuseums in Angriff nehmen. So kam es zur Gründung einer Arbeitsgruppe. Vorsitzender wurde Pastor Helmut Strecker, unterstützt durch den Stellvertreter Lehrer Günter Paetzold und den Kassierer Horst Bolte. Es wurden Arbeitsgebiete festgelegt, für das Heimatmuseum Friedrich Wilkening, für das Ortsbild Willi Kuhlmann, die Chronik der Gegenwart Friedhelm Sölter und die Erforschung der Geschichte Adolf Ronnenberg. Beschlossen wurde an diesem 28.12.1976, dem Heimatbund Niedersachsen e.V. beizutreten. In den folgenden Jahren wurden die folgenden sieben Arbeitsgebiete gebildet und von entsprechend interessierten Mitglieder besetzt:

  • Pflege des Erbes von Wilhelm Busch
  • Pflege der plattdeutschen Sprache
  • A.G. Museum
  • Geschichte Wiedensahls
  • A.G. Ortsbild
  • Landschaftspflege
  • Chronik der Gegenwart

Museum im Alten Pfarrhaus seit 1982

1967 sollte das alte baufällige Pfarrhaus abgerissen werden, als das neue Pfarrhaus gebaut war. Beim Alten Pfarrhaus hat sich der Heimatbund Niedersachsen in Hannover unter Dr. Lampe und Wiedensahler für den Erhalt eingesetzt. Es wurden Fördermittel beantragt und das „Alte Pfarrhaus“ konnte saniert werden. „Schönster ehemaliger Kuhstall der Landeskirche“ stand in der „Zeitung Die Harke“.

Auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für ein Museum fiel die Entscheidung für das „Alte Pfarrhaus“. Indirekte vorbereitende Arbeiten begannen dann 1977. Der Heimatbund übernahm die Planung und Ausführung der Arbeiten in Eigenleistung. 310 m2 Ausstellungsfläche entstanden und wurden mit einer heimatkundlichen Sammlung bestückt. Über 100 Mitarbeiter hatten insgesamt ca. 1300 Arbeitsstunden oder 21.000 Mark Eigenleistung erbracht. Die bisherigen Baukosten bis 1982 betrugen 57.000 Mark, die Kosten der Einrichtung 16.000 Mark. Die Museumseröffnung fand am 6. Juni 1982 beim zweiten Straßenfest statt (Aus dem Lesebuch „Geschichte und Geschichten…“).

Seit Öffnung des Museums 1982 haben Ehrenamtliche Mitarbeiter die Museumsdienste übernommen. Die meisten der Arbeiten im und für das Museum wurden und werden bis heute ehrenamtlich geleistet.

Vorsitzende und Museumsleiter der „Arbeitsgruppe Wiedensahl im Heimatbund Niedersachsen e.V.“ und im „Heimatbund Wiedensahl e.V.“

1976

1982

1984

1990

1990

1990

1992

1992

1996

2001

2007

2012

2014

Vorsitzender

Helmut Strecker

Einweihung

Marlene Dreyer

Siegfried Schmidt

Friedhelm Sölter

Siegfried Schmidt

Michael Thiemann hat

Siegfried Schmidt wird

Michael Blaudszun

Dr. Adolf Peeck

Dr. Adolf Peeck

Dr. Adolf Peeck

Museumsleiter

Oswald Klose

des Museums

Oswald Klose

Oswald Klose verstorben

Friedhelm Sölter

übernimmt den Vorsitz

Michael Thiemann

den Arbeitskreis

„Museums-Chef“ als

Kurt Cholewa

Kurt Cholewa

Kurt Cholewa

Ereignis-Beispiel

Arbeitsgruppe gegründet

im Pfarrhaus

ca. 5000 Besucher

Veranstaltungen

des Museumsausschuss

Aktionstage

Museen übernommen

1. Vorsitzender

Neue Museumsleitung

Ausbau Museum

Heimatbund Wiedensahl e.V.

Museumslandschaft W.B. gegründet

Beispiel für eine Aktion: Darstellung der Max- und Moritz-Figuren

 Gründung des Heimatbundes Wiedensahl e.V.

Ab 2007 hatte Dr. Adolf Peeck den 1. Vorsitz übernommen und neben der Arbeitsgruppe Wiedensahl im Heimatbund Niedersachsen e.V. wurde der Heimatbund Wiedensahl e.V. gegründet, aus steuerlichen und rechtlichen Gründen (Gemeinnützigkeit). Die Museumsgegenstände wurden damit eindeutig Besitz des Heimatbundes Wiedensahl e.V. und nicht des Heimatbundes Niedersachsen. Die Satzung des Heimatbundes Wiedensahl e.V. wurde am 22.2.2015 von der Mitgliederversammlung beschlossen, nach vielen Gesprächen mit dem Amtsgericht über den Rechtsanwalt und mit dem Finanzamt. Kurt Cholewa war Museumsleiter und organisierte alle Ar- beiten mit seiner Frau Birgit und wickelte diese ab.

Ab 2013 konnte eine Zusammenarbeit von Förderkreis W.B. und Heimatbund entwickelt werden. Dies wurde durch die Unterstützung des Landkreises (Landrat Farr, Burdorf, Augat, Mahnert) ermöglicht. Das Erbe von Wilhelm Busch ist ein Alleinstellungsmerkmal für den Landkreis Schaumburg. Ab dem 1.1.2014 wurde die Museumslandschaft tätig und von Dr. Adolf Peeck beim Amtsgericht beantragt. Eine Zusammenarbeit der beiden Museen brachte mehr Besucher und war ein Gewinn für beide, Förderkreis W.B. und Heimatbund Wiedensahl.

2012 kamen Brandschutzauflagen und der Heimatbund hätte das Museum im Alten Pfarrhaus eigentlich schließen müssen. Der weise Spruch von Wilhelm Busch beschreibt diesen Vorgang: „Aber hier wie überhaupt, kommt es anders als man glaubt.“

Lösungen wurden gefunden:

Der Heimatbund hat ein Nutzungsrecht vom Kirchenvorstand erhalten.
– Geldmittel für eine Sanierung des Museums wurden bereitgestellt:

  • 20.000 € aus dem Bingo-Programm,
  • 37.500 € vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur,
  • 22.000 € aus dem Leader Programm.

Den Umbau von ca. 80.000€ haben engagierte Mitarbeiter unter Leitung von Birgit und Kurt Cholewa geplant und im Jahre 2013 vollzogen.

Für den Unterhalt der Museen im Geburtshaus und im Pfarrhaus ist die Museumslandschaft Wilhelm Busch Wiedensahl e.V. seit 1.1.2014 zuständig. Diese besteht aus Heimatbund Wiedensahl e.V., Förderkreis Wilhelm Busch Wiedensahl e.V., Gemeinde Wiedensahl, Samtgemeinde Niedernwöhren und Landkreis Schaumburg, der als größter Geldgeber die Museumsleitung finanziert.

Die Museumsdiele war im Winter zu kalt und im Sommer zu heiß. Das Tragen eines Wintermantels im Winter erschien keine gute Lösung. Argentinische Künstler schwitzten im Sommer bei weit über 40°C. Für das Museum im Pfarrhaus wurden weitere 55.000 € aufgewendet, für die Isolierung der Museumsdiele und 80.000 € für deren Einrichtung als „Dorfstraße zu Zeiten von Wilhelm Busch“.

Das Alleinstellungsmerkmal Wilhelm Busch ist nur ein Arbeitsgebiet der Arbeitsgruppe Wiedensahl im Heimatbund Niedersachsen e.V. und im Heimatbund Wiedensahl e.V.. Deren Aufgaben stimmen mit Zielen der Gemeinde und von Vereinen überein.

Aktivitäten fanden in folgenden Arbeitsgebieten statt:

  • Ortsbild (Dorferneuerungsprogramm). Marktplatz und Dorfstraße mit Later- nen und Scherenschnitten wurden gestaltet. Eine Fotowand mit Max und Moritz wurde vor Bolten’s Deele aufgestellt, Holzfiguren von Max und Moritz vor dem Pfarrhaus. Eine Sanierung des Wilhelm Busch Denkmals war erfolgt.
  • Pflege des Erbes von Wilhelm Busch in zwei Museen. Ehrenamtliche Muse- umsdienste ermöglichen eine umfangreiche Besucherbetreuung.
  • Erforschung der Geschichte Wiedensahls. Hier sind Mitglieder tätig, z.B. Dirk Völkening. Artikel in Büchern und im Heimatboten, Bau eines Archivs für Dokumente im ehemaligen Kalthaus.
  • Chronik der Gegenwart. Pressemappen wurden von Jürgen Rode heraus gegeben. Mehrere Bücher wurden herausgegeben, z.B. „Aus der Heimatge- schichte des Fleckens Wiedensahl“, „Mit Schwung ins Leben von Wiedensahl“, „Wiedensahl, Geschichte und Geschichten“, „Wiedensahl, früher und heute“ …
  • Pflege der plattdeutschen Sprache. Videoaufnahmen wurden erstellt. Zur- Zeit nimmt der Heimatbund bei den „Plattdeutschen Freunden“ teil.
  • Landschaftspflege und Naturschutz. In der Feldmark wurden Bäume ange- pflanzt und Teiche angelegt. An der Dorfstraße wurden Beete gepflegt.
  • Besichtigungen, Gemarkung und Fahrten, z.B. auch Fahrradtouren. Bei- spielsweise wurde 2019 das Heringsfänger-Museum in Heimsen besucht, das Umspannwerk Wiedensahl, die Fischerstadt Minden.

Damit wurden drei gemeinnützige Zwecke entsprechend der Abgabenverordnung AO
§52 erfüllt: Förderung von Kunst und Kultur, Förderung von Denkmalsschutz und Denkmalspflege. Förderung von Heimatpflege und Heimatkunde, Klimaschutz.

Ausblick: Die Mitglieder und die Vereine Förderkreis Wilhelm Busch Wiedensahl e.V. und Heimatbund Wiedensahl e.V. sollen in die Museumslandschaft Wilhelm Busch Wiedensahl e.V.überführt werden. Die Museumslandschaft hat die Aufgabe, das Alleinstellungsmerkmal „Wilhelm Busch und die Museen“ zu pflegen. Die Arbeitsgruppe Wiedensahl im Heimatbund Niedersachsen e.V. führt die bisherigen Arbeitsgebiete weiter. Die Stiftung Ursula Janus sowie die Arbeitsgruppe stellen weiterhin Geldmittel für die Gestaltung der Museen zur Verfügung.